Wir sind in Lippach die Heinkelfreunde ….

„Josef, du fährst nicht BMW, du fährst mit uns Heinkel!“

Josef Maile

Josef Maile

Schrauben als Hobby, schon seit einigen Jahren war mein Ziel und Vorsatz später im Rentendasein eine BMW-Oldtimer zu restaurieren und als Hobbyfahrzeug zu nutzen.
Doch eines Tages kam Thomas Liesch, damals mein Saunakumpel, auf mich zu. Er kannte auch mein Vorhaben „BMW“ und sagte: „Josef, du fährst nicht BMW, du fährst mit uns Heinkel!“
Thomas wusste schon, dass bei einem guten Bekannten von uns beiden ein Heinkel im Keller stand. Diesen Heinkel habe ich gesehen und sofort war mir klar, das ist „MEIN“ Heinkel.
Somit wurde ich innerhalb von zwei Tagen stolzer Heinkelbesitzer. Das Heinkelfieber war in mir voll ausgebrochen und dies schon vor meinem Rentenalter.
Heinkelschrauben war nun mit meinen Kumpels angesagt. Dies ist immer eine schöne Zeit, wofür ich auch sehr dankbar bin. Zwischenzeitlich besitze ich 3 restaurierte Heinkelroller:
Ein 103 A2 Baujahr 1964 und 2 Stück 103A1 Baujahr 1958 und 1960.
Des Weiteren steht in meiner Garage eine schöne NSU-Fox Baujahr 1953 welche schon mein Vater gefahren hatte.

„Sie schickten immer wieder schöne Bilder von ihren Ausfahrten“

Otto Mayrhöfer

Otto Mayrhöfer

Durch meine Kumpels Thomas und Franz, die beide schon einen Heinkel Roller hatten, wurde mein Interesse geweckt. Sie schickten immer wieder schöne Bilder von ihren Ausfahrten wie z. B. vom Gardasee.
Im Frühjahr 2016 bekam ich eine Einladung von unserem „Heinkel-Doktor“ Karl Bux bei dem an diesem Tag der Frühjahrskundendienst gemacht wurde. Franz und Thomas fuhren mit ihren Heinkel-Rollern nach Hüttlingen und ich fuhr mit meinem BMW-Motorrad hinterher. Die Geschwindigkeit von ca. 75 km/h war mir zu diesem Zeitpunkt eigentlich zu wenig. Bei diesem Treffen machte ich dann Bekanntschaft mit mehreren Heinkel-Fahrern. Erstaunt war ich von Thomas Reichersdörfer, alias „Max“, der mir für die bevorstehende Ausfahrt seinen Roller zur Verfügung stellen wollte, da er selber keine Zeit hatte. Ohne mich zu diesem Zeitpunkt richtig zu kennen, einfach ein super Typ, der so etwas spontan macht.
Im August 2016 wurde ich auf einen Heinkel Roller 103A1 aufmerksam, den ich dann auch gekauft habe. In den folgenden Monaten war nun die Restaurierung angesagt. Den Motor überholte unser „Doktor“ Karl Bux.
Seit April 2017 fahre ich diesen Roller mit voller Begeisterung. Während den zurückliegenden zwei Jahren habe ich noch zwei weitere Roller restauriert. Einen davon fährt mein Sohn Peter, der ebenfalls bei unserer Gruppe aktiv ist.
Mittlerweile habe ich durch dieses Hobby eine riesige Begeisterung am Schrauben und Fahren.

„überredete er mich, den Roller nochmal zu überholen“

Thomas Liesch

Thomas Liesch

Im Frühjahr 1985 sah ich bei meinem Onkel einen eingestaubten, schwarzen Heinkel Roller 103-A2 stehen. Mir hat das Fahrzeug auf Anhieb wahnsinnig gefallen. Dieser Roller gehörte meinem Onkel Paul Liesch, der ihn damals für 400 DM gekauft hatte. Ich hab dann den Roller zum selben Preis von meinem Onkel erworben.
Dann begann ich sofort den Roller zu restaurieren. Nach ein paar Monaten bekam ich das Vollgutachten beim TÜV und der Roller konnte gefahren werden. Leider hatte ich immer Probleme mit Hitzeentwickling, mit der Schaltung, etc. Mir verging mehr und mehr die Lust, mit dem Fahrzeug zu fahren und zuletzt stand der restaurierte Roller nur noch nutzlos in meiner Garage. 2004 erfuhr ich, dass in der Firma Holzbau Meier ein Mitarbeiter, Thomas Reichersdörfer, alias „Max“, einen Heinkel Roller fahren würde. Ich wollte eigentlich meinen Roller Max schenken. Doch Thomas wollte das Geschenk nicht annehmen, ganz im Gegenteil überredete er mich, den Roller nochmal zu überholen und mit ihm dann Ausfahrten zu unternehmen. Kurzfristig wurde mein Roller nochmal unter tatkräftiger Mithilfe von „Max“ und unserem „Heinkel Doktor“ Karl Bux zerlegt und auf den „neuesten“ Stand umgebaut. Und nach ca. 2 Monaten ging dann gleich unsere erste Tour nach Südtirol. Seither haben wir schon überwältigende Ausfahrten wie z.B. an den Gardasee, den Großglockner, das Timmelsjoch und mehrere Touren nach Südtirol usw. unternommen. Mittlerweile würde ich meinen tollen Roller für kein Geld der Welt mehr hergeben.
Zwischenzeitlich haben sich einige von meinen Kumpels auch Heinkel Roller angeschafft und es hat sich eine tolle Kameradschaft mit gegenseitiger Unterstützung jeglicher Art gebildet.

„Hunderte, teils verrosteter und verdreckter Einzelteile lagen querbeet verteilt auf dem Boden in einem Schrebergartenhaus“

Franz Fischer

Franz Fischer

Ich bin in einem kleinen Dorf in den 1970er-Jahren groß geworden. Mit 16 begann die große Freiheit. Geholfen hat mir eine Zündapp SX 80 (die war super!) Egal wie das Wetter war, bei Regen, Wind, meterhohem Schnee und teils zweistelligen Minusgraden: Ich war unterwegs! Ab diesem Zeitpunkt waren ferne Orte und Städte schnell erreichbar.
Mit 18 Jahren kam die Steigerung in Form von vier Rädern und einem Dach über dem Kopf.  An diesen Komfort hatte ich mich sehr schnell gewöhnt. Meine Zweiradzeit war vorbei. Dieser Zustand hielt knapp 25 Jahre bis Thomas mich 2014 überredete, einen Heinkel Roller zu kaufen. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir der Name „Heinkel“ nur ein Begriff im Flugzeugbau. Das änderte sich dann blitzschnell. Gemeinsam zogen wir los und kamen  schließlich auf unserer Suche nach einem Roller nach Esslingen. Was uns dort erwartete war unglaublich. Hunderte, teils verrosteter und verdreckter Einzelteile lagen querbeet verteilt auf dem Boden in einem Schrebergartenhaus. Da brauchte es doch einiges an Motivation und Vorstellungskraft. Die hatten wir und schon war alles verladen und wir wieder auf dem Nachhauseweg.
Mit ganz viel Unterstützung von guten Freunden schraubte ich im Winter 2014/15 aus den vielen Einzelteilen tatsächlich einen fahrbaren Heinkel Roller, namens Franziska, zusammen.
Die erste größere Ausfahrt unternahm ich mit Gleichgesinnten an den Gardasee im Sommer 2015. 1600 Kilometer in fünf Tagen ohne Zwischenfall. Das war einfach mega! Da wusste ich, das „Heinkelfieber“ hat mich erwischt und bis heute hat es mich nicht mehr losgelassen.
Zwischenzeitlich habe ich mir einen zweiten Heinkel-Roller restauriert: „die Maus“ ,wegen der Farbe.
Dankbar bin ich für die etlichen Erkenntnisse und Erfahrungen sowie die guten Freundschaften, die sich seither entwickelt haben.
An dieser Stelle ein herzlicher Dank an Thomas und Karl für Eure fachmännische Unterstützung und Hilfsbereitschaft – ohne Euch wär´s nicht machbar gewesen!
Auf eine weiterhin gute Zeit!

Ein Mann der Tat!

Thomas Reichersdörfer, „Max“

„Max“

Über mich steht oben schon so viel geschrieben.

 

 

 

 

 

 

„Ohne meine Lippacher Heinkel-Freunde wäre ich aber …. nicht weit gekommen“

Markus Knoblauch

Markus Knoblauch

Schon als Jugendlicher haben mich Heinkel-Roller begeistert. Lauchheims Altbürgermeister Hans-Werner Seibold, der zwischenzeitlich leider verstorben ist, war über Jahrzehnte hinweg begeisterter Heinkelfahrer. Über ihn wurde ich so schon in jungen Jahren auf das Phänomen Heinkel Roller aufmerksam. Die wunderschöne und zeitlose Form der Roller, die in der Nachkriegszeit einen wichtigen Teil des deutschen Wirtschaftswunders mitgeprägt und begleitet haben, sowie das unvergleichliche Fahrgefühl sind bis heute unerreicht. Einmal selbst ein solch faszinierendes Fahrzeug zu besitzen und zu fahren war in meiner Jugendzeit kaum vorstellbar. Doch wie das Leben so spielt, brach Dank Thomas Liesch vor einigen Jahren in Lippach das Heinkel-Fieber aus und hat auch mich angesteckt. Zu meinem eigenen Heinkel Roller bin ich durch einen glücklichen Zufall gekommen, nämlich, dass der Vater eines guten Freundes von mir über viele Jahre hinweg einen solchen Schatz in Lippach in seinem Keller aufbewahrte. Er ging davon aus, dass einer seiner beiden Söhne den Roller irgendwann einmal herrichten würde. Nachdem letztendlich aber beide kein Interesse an der Restauration hatten, konnte ich den Heinkel 103 A1 Baujahr 1960 im Jahr 2017 erwerben und seit Sommer 2018 ist er in einem Traumzustand. Ohne meine Lippacher Heinkel-Freunde wäre ich aber mit meinen beiden linken Bürgermeisterhänden bei der notwendigen umfangreichen Restauration nicht weit gekommen. Meine Unterstützungsmöglichkeiten beim Herrichten des Rollers hielten sich deshalb in Grenzen, aber ich war natürlich wann immer möglich sehr gerne bei den kameradschaftlichen Restaurierungsabenden mit dabei und habe die mir möglichen Hilfsarbeiten übernommen. Ich kann mich nur ganz herzlich bei meinen Lippacher Heinkel-Freunden bedanken, dass sie es mir in unzähligen Arbeitsstunden möglich gemacht haben, den Traum vom eigenen Heinkel-Roller zu erfüllen. Heute bin ich stolzer Besitzer eines wunderschönen schwarz-roten Heinkel A1. Ganz sicher werde ich diesen nie mehr hergeben. Auch meine Tochter Lina hat das Heinkel-Fieber bereits gepackt und sie ist immer gerne mit dabei, wenn wir die Gelegenheit haben, mit ihm eine Ausfahrt zu machen. Insofern ist in der Familie schon heute die nächste Fahrer-Generation für den Heinkel Roller gesichert.

 

Christoph Maier